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Von Simon Drees

Kommt das Wasser zurück an die Dörenther Klippen?

Aktualisiert: 14. Sept.

DAS KLTURPROJEKT ,,HOCKENDES WEIB IM DÈJÀ-VU

Ein Kultur- und Kunstprojekt, welches wichtige Themen der Zukunft beleuchtet: Landschaften im (Klima)Wandel am Beispiel der Dörenther Klippen und des angrenzenden Naturraums. Im Mittelpunkt steht der Blick von regionalen Künstlerinnen auf diese prägende Bergformation: Sabine Braungart, Fotografin aus Brochterbeck gestaltet gemeinsam mit der Brochterbeckerin Silke Wellmeier und Julia Arztmann aus Telgte zwei Ausstellungen dazu. Es gibt eine Vielzahl an Veranstaltungen, die dazu einladen, sich von der Natur berühren zu lassen und sich aktiv zu informieren.

Versteinerte Rippel auf versteinertem Strandboden: Das ist im Teutoburger Wald auf den Sandsteinfelsen der Dörenther Klippen zu finden. Hier sind die Rippelmarken Zeugen der Erdgeschichte, rund 120 Millionen Jahre alt - einzigartige Fingerabdrücke der Natur.  | Foto: Sabine Braungart


Steht das Hockende Weib bald wieder im Wasser - ähnlich wie in der altbekannten Sage? Dazu hat sich Sabine Braungart viele Gedanken gemacht. Daraus wurde nun ein umfangreiches Kunst- und Kulturprojekt, mit vielen Veranstaltungen. Zwei Kunst-Ausstellungen, Vorträge, Live-Musik, Slam-Poetry, Kunstaktionen im Wald, geführten Wanderungen und noch viele weitere Aktionen gehören zum Programm.


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Das Thema Klimawandel beschäftigt uns alle - wegen steigender Temperaturen und Meeresspiegel ist dies wichtiger denn je. Das Hockende Weib ist einer alten Sage nach eine Mutter, die ihre Kinder vor einer nahenden Flut rettete und dabei versteinerte. Könnte sich dies wiederholen? Kommt das Wasser wieder so nah an die Felsen? Das sind nur zwei der impulsgebenden Gedanken des Kulturprojekts.


Tatsächlich stand das Wasser vor etwa hundert Millionen Jahren mal wirklich bis zu den Dörenther Klippen - wo jetzt eine meterhohe Felswand zu sehen ist, schwammen früher zahlreiche Meerestiere im Wasser. Beim Projekt befassen sich die Künstlerinnen mit dem heute, dem früher und der Zukunft.


Kunst-Ausstellungen

Auch Kunst-Ausstellungen im Kulturspeicher Dörenthe und im Rathaus Tecklenburg wird es geben. In der ersten geht es um ,,Wasser und Flut" - die drei Künstlerinnen zeigen ihren Blick auf die Region der Dörenther Klippen - mit der Fotokamera, textilen Objekten, Performance-Acts, Papier, Keramik, und Stickarbeiten. Die Vernissage ist am Samstag, den 28. September um 17 Uhr im Kulturspeicher. Die Öffnungszeiten an allen weiteren Tagen bis zum 13.10. sind online nachzulesen. An manchen Tagen gibt es neben der Ausstellung weitere Veranstaltungen - am Mittwoch, den 2.10. legt beispielsweise DJ Lenny Braungart auf, ab 20:30 Uhr. Mitgebracht hat er Titel zum Thema „Woodland Whispers and Aquatic Melodies“. Eintritt ist bei allen oben genannten Veranstaltungen frei, Anmeldung nicht erforderlich.

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Etwa einen Monat später startet schon die zweite Ausstellung, dann im Tecklenburger Rathaus. Drehen wird sich bei dieser Präsentation der Werke für ca. 6 Monate alles um „Berg und Wald“. Vernissage ist am Samstag, den 9.11. um 17 Uhr, mit Livemusik durch die ,,Klimaschoner" aus Münster. Natur und das, was der Mensch damit macht, sind Quellen der Inspiration für das Multiakustik-Trio (Handpan/Rav, Bratsche, Mandoline/Mandola). Auch hier fallen für die Teilnahme keine Kosten an.


,,Steht das Hockende Weib bald wieder im Wasser?"

Sabine Braungart


,,Der Gedanke, dass die Sage vom Hockenden Weib wieder wahr werden könnte, war einer meiner Ausgangsimpulse, um das Kulturprojekt ins Leben zu rufen. Besonders faszinierend sind für mich die versteinerten Spuren von Meeresböden, die heute auf den Felsen aus dem Bergrücken emporragen. Diese Naturschätze habe ich über Jahre hinweg in zahlreichen Bildern künstlerisch eingefangen.", sagt Sabine Braungart zum Projekt. Ein Ziel ist auch, die Unterstützungsbereitschaft für Naturschutz zu stärken.


Die drei Künstlerinnen: V. l., Silke Wellmeier, Julia Arztmann, Sabine Braungart |


Die Dörenther Klippen sind auch überregional sehr bekannt, es ist eine der hier bekanntesten Sandstein-Felsformationen, die sich etwa vier Kilometer von Ibbenbüren bis nach Tecklenburger-Gebiet durch den Teutoburger-Wald strecken. Mindestens genauso bekannt ist wohl das Hockende Weib und die Sage darum. Das Felsgebilde ähnelt einer hockenden Frau und ist eines der Wahrzeichen von Ibbenbüren. Die ganze Sage gibt es hier zum Nachlesen.


Die weiteren Veranstaltungen


Von Vorträgen über Wanderungen bis hin zu weiteren Kunstaktionen ist bestimmt für jeden etwas dabei - das Angebot ist sehr groß. Am 5.10. findet die Wanderung ,,Waldwandel" mit Revierförster Georg Berkemeier statt. Die Teilnehmenden erfahren, wie heute ein neuer Mischwald aufgebaut wird, wo zuvor Fichtenmonokulturen abgestorben sind. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum Austausch beim gemeinsamen Abschluss in der Almhütte. 


Weitere Infos hierzu und allen weiteren Veranstaltungen gibt es auf www.hockendesweib-kunstprojekt.de. Neuigkeiten gibt es auch auf Instagram und Facebook.


Das Programm in der Übersicht | Foto: Sabine Braungart


Ohne Projektpartner und Unterstützer geht oftmals nichts. Alle Partner sind von dem Projekt sehr begeistert. Gefördert wird das Projekt durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des RKP - Regionales Kulturprogramm NRW, LWL - Landschaftsverband Westfalen-Lippe und dem Kreis Steinfurt.


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